Unsere schöne Stadt – Radtour quer durch Stadtbergen und seine Ortsteile

Veröffentlicht am 20.06.2024 in Allgemein

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Eine Stadttour mit einem Bus hat jeder mal in seinem Leben erlebt. Aber eine Tour zu den schönsten Plätzen in der eigenen Stadt ist einmalig. Ich hatte die Idee seit einigen Jahren. In der Aktion Stadtradeln bot sich eine solche Tour an. Als Impuls habe ich Menschen (Originale) aus den Stadtteilen einzuladen. Oftmals konnten Sie Informationen aus ihrer Kindheit in dem Viertel erzählen.

Sonntagmorgen ist mit Kirchgang oder den Vorbereitungen auf den Sonntagsbraten nicht der beste Termin. Ein nachfolgender Termin findet an einem anderen Wochentag statt. Am Sonntag haben sich viele Stadtberger Radler auf dem Rathausplatz in Stadtbergen eingefunden. Ich hatte eine Tour über die 4 Stadtteile im Kopf und wünschte mir Vorschläge von den Teilnehmenden.

Pünktlich wurde die Tour gestartet. Auf dem Weg in das Gewerbegebiet fährt man auf dem Holderweg. Dort ist in der Mitte (bei der Abzweigung nach Steppach) ein Feldkreuz. Um zu lesen oder die Spaziergänger zu beobachten, ist die Bank ein wunderbarer Ort. Im Virchowviertel ist der schönste Platz die Fritz-Aichele-Farm. Dort gibt es eine Gaststätte mit dem gleichen Namen. Von Mittwoch bis Samstag wird gutbürgerliches Essen angeboten. Nach dem 2. Weltkriege sind Unterkünfte aus Holz entstanden, die in den letzten Jahren zunehmend verschwunden sind. Dr. Ludwig Fink kennt die Historie bis in das Detail. In der Ulmer Landstraße gab es auch mal 2 Tankstellen und 2 Autohäuser, bis ein Investor dort seine Finger ausstreckte. In der Zwischenzeit haben wir dort das Stadtberger Loch. Auf der nördlichen Seite der Ulmer Landstraße ist ein sehr gelungenes Wohngebiet entstanden. Hier wohnt die ehemalige Staatsministerin, Carolina Trautner. Am Rande des Gewerbegebiets sind die Schwabhochhäuser entstanden, in denen heute Menschen aus den unterschiedlichen Nationen leben. Auch gegenüber war eine Gärtnerei mit ca. duftenden 30.000 Rosen, wie Ludwig Fink uns verriet.

 

Und dann geht die Fahrt bergauf Richtung Bismarckturm, der auf Neusässer Gebiet liegt. Wir haben auf halber Anhöhe das Feldkreuz überwunden, um dort unter der B300 Richtung Ponderose zu fahren. Im Umfeld der Ponderose lebt (angeblich) der Neuntöter, aus diesem Grund sind die Aktivitäten reduziert. Aber es gibt noch die große Linde für die Verliebten aus Stadtbergen und Deuringen.

 

Hubert Schöpf erwartete uns in Deuringen auf dem Dorfplatz. Die Fam. Schöpf lebt schon Generationen in dem Bergdorf. Begonnen hat er mit der Geschichte und dem Kauf eines Weiler und Gut in Deuringen. Die Familie stammte aus Südtirol und hat die Immobilie wieder teuer verkauft. Berühmt ist Deuringen auch als Hochburg der Kommunisten, viele arme Menschen wählten damals diese Partei. Die Wasserversorgung wurde über Ziehbrunnen gelöst, in vielen Brunnen schöpften die Einwohner ihr Wasser für den täglichen Gebrauch. Empfehlen kann Hubert Schöpf die Waldgaststätte und den Deuringer Hof und als schönsten Platz ist sicherlich die Deuringer Heide zu nennen.

In der Deuringer Heide kann man gemütlich oder sportlich die Natur genießen. Das Gelände hat nichts mit einer Heide zu tun und ist eine Magerwiese, in der auch Schafe Hunger leiden. Es gibt schöne große Bäume zu verweilen, in den Tümpeln begrüßen uns Kröten und Frösche auch in der Natur geschaffene Kunstwerke sind dort.

Bergab ging der Weg nach Leitershofen zu Michael Niedermair. Er ist ein Original und erzählte von den 3 Metzgern und der legendären Wirtschaft mit dem Namen „Mohrenkopf“. Dort trafen sich die Leitershofer und es war der Vorgänger des Internets. Wer Neuigkeiten erfahren wollte, der ging in diese Wirtschaft. Für die „Kartler“ war die Gaststätte das Paradies und man erzählt sich, dass der Pfarrer dort gleichfalls einige Partien mitspielte. Sein Mesner spielte angeblich nicht ganz richtig.

Die Endstation war dann Stadtbergen Rathaus. Der ehemalige 2. Bürgermeister und Kulturreferent Horst Brunner erzählte von der Gebietsreform, in der die Ortsteile vereinigt wurden, bis zur Stadterhebung und den aktuellen Entwicklungen. Die 2,5-stündige Fahrt endete dort. Für die Teilnehmenden war der Sonntagvormittag eine Bereicherung und jeder Radler hat einen Mehrwert mitgenommen.

 
 

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