Von Matthias Schalla
Stadtbergen Diesen Luxus dürfen nur wenige Vereine im Augsburger Land haben. Knapp drei Dutzend Vertreter hörten am Montag bei der Frühjahrssitzung der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der Stadtberger Vereine ein Angebot der neuen Klimabeauftragten, Claudia Günther, über das sich wahrscheinlich auch so manche Privatperson gefreut hätte. „Klimaschutz gelingt nur im Netzwerk“, kündigte die diplomierte Physikerin an. Und dafür war der Termin im Sitzungssaal des Rathauses genau die richtige Plattform.
In Stadtbergen in den kommenden Jahren eine „Treibhausgasneutralität“ zu erreichen, ist das große Ziel der 55-Jährigen. Seit Februar gibt es dafür nun die von der Stadt geschaffene Stabsstelle und mit der früheren Königsbrunner Energieexpertin hat Stadtbergen eine ausgewiesene Fachfrau in den eigenen Reihen. Von ihrer Expertise profitieren können nun auch die Vereine. Dass die Erderwärmung ein aktuelles Problem darstellt, hat sich laut Günther deutlich am Montag gezeigt. „Das spüren wir alle am heutigen Tag“, sagte sie bei ihrer Vorstellung. 20 Grad Mitte März sei dafür der beste Beweis. „Und das müssen wir stoppen.“
Weg vom Gas zu kommen, sei daher ein wichtiger Schritt. Mit dazu beitragen können auch die Vereine. „Wer auf dem Dach seines Vereinsheims eine Photovoltaikanlage installieren will oder die Dachflächen und Fassaden begrünen möchte, kann jederzeit auf mich zukommen“, sagte Günther und betonte: „Ich biete jedem Verein meine volle Unterstützung an.“ Hilfe der etwas anderen Art versprach auch Christoph Schmid vom Kulturbüro der Stadt.
Schmid, der unter anderem auch an der Organisation der verschiedenen Festivitäten in Stadtbergen beteiligt ist, hatte dabei vor allem für die neuen Vorsitzenden, die erstmals an einer Sitzung der Arge teilnahmen, eine interessante Offerte in petto. „Wer ein Sommerfest durchführen möchte und beispielsweise Bierzeltgarnituren oder einen Pavillon benötigt, kann sich jetzt einfach per Mail an das Kulturbüro wenden“, sagte er. Der Bauhof sei für diesen Verleih nicht mehr zuständig. Unterstützung bietet Schmid zudem in allen Fragen der Lebensmittelhygiene bei Festen mit Bewirtung und auch für die Veranstaltungstechnik mit Licht und Ton stehe er mit Rat und Tat zur Seite. Gute Nachrichten gab es auch im Hinblick auf das Stadtfest.
„Termin für das Stadtfest ist von Mittwoch, 17., bis Sonntag, 21. Mai“, sagte Schmid. Die Vorbereitungen für das Rahmenprogramm würden sich bereits „im letzten Planungsdrittel“ befinden. Fest steht jedoch, dass nach der im Großen und Ganzen gelungenen Premiere im Vorjahr auch heuer wieder der Familienbetrieb Paiser aus Scherstetten als Festwirt die Besucher verköstigen wird. „Von der Basis her hat es im vergangenen Jahr ganz gut funktioniert“, sagte Schmid. Dafür spreche vor allem der Besucherstrom, der mit 35.000 Menschen einen neuen Rekord bedeutet hätte. Einige Dinge seien zwar noch nicht hundertprozentig rund gelaufen, aber diese Punkte hätte man bereits klären können. So hatten einige Besucher unter anderem die Preisgestaltung und die Auswahl der angebotenen Speisen kritisiert. Optimiert werden soll auch das Stadtradeln, das vom 13. Mai bis 2. Juni in Stadtbergen stattfindet.
„Wir überbelegen, ob wir für die unterschiedlichen Fahrradtypen eigene Routen anbieten sollen“; sagte Arge-Vorsitzender Roland Mair. So könne er sich durchaus vorstellen, dass es jeweils für E-Bikes, Rennräder und ganz normale Fahrräder eigene Strecken geben könnte. Anfang Mai soll zudem ein weiteres Angebot in Stadtbergen starten: Die Freiwilligenagentur. Wolfgang Krell, der seit dem Start des Freiwilligen-Zentrums Augsburg im Jahr 1997 Leiter der Einrichtung und mit zuständig für Konzeption, Planung, Finanzen und Projektarbeit ist, stellte kurz das Konzept des Stadtberger Ablegers vor und war für eine aktive Mitarbeit der Ehrenamtlichen.
„80 Prozent des gesamten Engagements der Freiwilligenagentur steckt in den Vereinen“, sagte Krell. Sicherlich sei es ein „hartes Geschäft“, Ehrenamtliche für eine Mitarbeit zu finden. Anderseits aber liege auch viel Potenzial brach, da sich viele engagieren wollen, aber nicht wissen, wo und wie. Diese Koordination der freiwilligen und ehrenamtlichen Tätigkeit soll daher künftig durch die hauptamtlich tätigen Personen der Agentur koordiniert und vermittelt werden. Vor allem mit Blick auf die steigenden Flüchtlingszahlen sei Unterstützung dringend nötig. „Es macht Spaß, es ist etwas Tolles und es bringt uns und der Stadt etwas“, warb Krell. Über zusätzliche Unterstützung durfte sich allerdings der Arge-Vorsitzende freuen.
Zusätzlich zum bewährten Team mit Anne und Peter Hagspiel steht Mair nun mit Herbert Franz von den Schützen und Uwe Tüchler vom Ensemble Theater8 zur Seite. Mit großer Mehrheit wurden die bisherigen und neuen Mitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Neben der obligatorischen Koordinierung der Termine steht als nächste Aufgabe der Vereinsstammtisch an. Dieser soll im Rollermuseum Leitershofen entweder am 16. Juni oder 5. Juli stattfinden.
