Roland Mair

Sagt Ihnen der Name Belarus noch etwas oder haben Sie diesen Namen auf Grund der zahlreichen Nachrichten und Informationen aus ihrem Kurzzeitgedächtnis bereits gestrichen. Belarus wurde früher Weissrussland genannt, seit über 25 Jahren regiert dort Alexander Lukschenko, zu Beginn seines Amtszeit wurde er als Vasall von Russland bezeichnet, seit vielen Jahren ist Lukaschenko der letzte Diktator in Europa.

Alexander Lukaschenko hat bei der letzten Wahl Anfang August die Wahlergebnisse massiv gefälscht, mit nicht glaubbaren 80 Prozent wurde er angeblich im Amt bestätigt. Seit diesem Zeitpunkt demonstrieren tagtägliche viele Menschen auf den Straßen der Hauptstadt Minsk, aber auch quer über das Land verteilt, formulieren die Menschen ihren Widerstand gegenüber den Regierenden. Waldimir Putin hält noch schützend die Hand über die Lukaschenko, jedoch nicht weil er die Vorgehensweise für gut befindet, sondern weil der Funke der Demokratiebewegung nicht auf Russland überspringen soll.

In Belarus werden seit Beginn der Demonstrationen zunehmend demokratische Grundrechte mit Füßen getreten. Journalisten werden unter Druck gesetzt, das Internet und der Zugang zu kritischen Plattformen werden behindert oder außer Kraft gesetzt. Menschen werden verhaftet, geschlagen oder gegen ihren Willen ausgewiesen.

Nach anfänglichen Zögern hat die Europäische Union den Widerstand eindeutig definiert. Die Vermögen und Konten im Umfeld es Machthabers wurden eingefroren, wirtschaftliche Sanktionen werden verhängt. Den führenden Köpfen der Demokratiebewegung werden Einladungen ausgesprochen.

Nun ist es wichtig, den Widerstand aufrecht zu halten und der Opposition Aufmerksamkeit zu widmen. Die Macht von Lukaschenko bröckelt, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Bewegung in die Veränderung kommt.

Unterstützen Sie die Menschen mit Ansprechen der Politiker vor Ort, finanzielle Spenden und Mithilfe bei Initiativen. Ein Satz ist mir im Gedächtnis geblieben: „Vergessen sie die Menschen in Belarus nicht!“