100 Tage gehen die Menschen in Belarus auf die Straße

Veröffentlicht am 17.11.2020 in Allgemein

Es ist ein trauriger Rekord: 100 Tage dauern die Demonstrationen an – hunderttausende von Menschen gehen auf die Straße und wollen eine Veränderung des System. Lukas Lukaschenko hart seit über 100 Tagen auf dem Regierungsstuhl aus und bewegt sich keinen Millimeter. Und der Regierungschef hat ein schlechtes Gewissen. In den letzten Tagen hat er über 25.000 Menschen verhaften und ausweisen lassen, viele Menschen wurden verletzt und Menschen getötet.

So ungefährlich ist die Opposition auf den Straßen nicht. Sie fordern Demokratie für ihr Land. Sie wollen demokratische Grundrechte, wie es in der Mehrheit der westlichen Welt üblich ist. Es passt nicht, dass Journalisten weggesperrt werden, Menschen ohne Grund verhaftet werden oder in einem Dorf das Wasser abgedreht wird.

Ich verstehe den Diktator nicht: wenn die Opposition unrecht hat, dann sperre ich kein Internet, ich mache die U-Bahnstationen nicht dicht oder entsende viele Polizisten auf die Straße, die gegen das eigene Volk vorgehen. Aber er weis, dass die Opposition Recht hat und er weis auch, dass wenn er es nicht schafft, den Widerstand  zu brechen, seine Macht und Herrschaft beendet ist. Die Regeln des Dialogs gibt es in einer Diktatur nicht.

Deswegen werden unterschiedliche Maßnahmen, von Woche zu Woche strenger ausgelegt. Man will will den Widerstand brechen, man will den Demonstranten Angst einjagen und verhindern, dass sie in den nächsten Wochen auf die Straße gehen.

Die Lösungssuche ist schwierig: Vladimir Putin hält an dieser Diktatur fest. Wirtschaftliche Sanktionen bewirken wenig, hängt das Land überwiegend von Russland ab. Deswegen ist es notwendig, dass die Nachrichten aus Belarus nicht verstummen, die Nachrichten in Europa müssen es ständig wiederholen, dass dort Unrecht passiert. Die offiziellen Organisationen wie das Europäische Parlament und die Regierungen dürfen die Kritik am „letzten Diktator“ in Europa nicht enstellen.

Aus diesem Grund schreibe ich in regelmäßigen Abständen über die Menschen von Belarus. Ich habe keine Bekannten dort, ich bewundere nur die Menschen, die tagtäglich auf die Straße gehen und für ein besseres System demonstrieren.

 
 

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