Roland Mair

Der lapidare Spruch von  „daheim kostet das Essen auch etwas“ spiegelt nicht die Realität in unseren Familien ab. Mit der Aussage unterstreichen die konservativen Parteien, wer für ihr eigene Situation verantwortlich ist: sie selbst. Und vorbei ist es mit dem Motto der CSU „näher am Menschen”. Die CSU ist sehr weit weg von den geringverdienenden Menschen. Das oben angeführte Zitat stößt vielen Menschen in Stadtbergen auf.

Nach einem Bericht in der Augsburger Allgemeinen am 05.06.2023 leben in Bayern mehr Kinder in Armut. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes, die unserer Redaktion vorliegen, sind 14,3 Prozent aller unter 18-Jährigen im Freistaat armutsgefährdet. Das ist jedes siebte Kind. Der Wert bezieht sich auf das vergangene Jahr. Im Vergleich zu 2021 legte die Kinderarmut um 0,7 Prozentpunkte zu.

Das gemeinsame Mittags- oder Abendessen ist nicht mehr häufig in Familien anzutreffen. Vor allem die Klein- und Grundschulkinder essen deutlich seltener zu Hause als vor zehn Jahren. Ganztagesbetreuung in den Kindergärten, Horten oder der offenen Ganztagsschulen sind Gründe dafür. Auch eine hohe Beschäftigungsquote, steigende Arbeitsmobilität tragen dazu bei.

In der Parkschule nimmt nur ein Drittel der Kinder ein Mittagessen ein. Welche Art von Essen bekommen die anderen Kinder. Ein großer Teil wird von einem Elternteil versorgt und „von dem anderen Rest wollen wir nicht wirklich wissen, wie es sich ernährt“, füge ich ironischerweise hinzu.

Deswegen ist es für mich sehr wichtig, dass Kinder in Kindergärten und Schulen ein gutes, vollwertiges Essen zu vernünftigen Preisen bekommt. Der Kommentar von Matthias Schalla sollte man sich genau durchlesen. „Es wird künftig eher mehr Bedürftige geben“ und dass die Kosten fallen, ist unwahrscheinlich.

In der Zwischenzeit gibt es viele Aktionen, mit denen man Kinder zu einem Frühstück und Mittagessen verhelfen kann. Lidl bietet in einer Nachbarstadt kostenlos Gemüse und Obst an, wenn sich ehrenamtliche Kräfte für die Zubereitung in den Schulen finden (siehe dazu: https://www.kaufda.de/insights/lidl-uschi-glas-verein-brotzeit-versorgen-schulen-mit-kostenlosem-fruehstueck/) . Es gibt viele andere Aktionen, dazu ist allerdings notwendig, dass seitens der Bürger:innen die persönliche Hilfe und vom Sachaufwandsträger, das ist die Stadt finanzielle Unterstützung kommt.

Wie denken Sie über die Verpflegung unserer Kinder in Kindergärten und Schulen?

(*) https://www.openthesaurus.de/synonyme/schauen%20%28k%C3%B6nnen%29%20wo%20man%20bleibt