In den letzten Tagen habe ich das Interview von Oliver Zipse gelesen. Auf die Frage, wie man im Jahr 2030 zwischen 7 und 10 Millionen Autos laden soll, räumt er ein, dass „seine größte Sorge durch den mangelnden Ausbau der Ladeinfrastruktur gebremst wird“. In diesem Zusammenhang hat mich die Aussage der Grünen im Stadtrat von Stadtbergen schockiert, die eine geplante (von der SPD beantragte) Ladestation streichen wollen.
Der Vorreiter der E-Mobilität ist übrigens Norwegen. Dort wurden im vergangenen Jahr 33 Prozent der Neuzulassungen im Bereich von E-Autos vorgenommen. Es genügt ein kurzer Moment in dieses Land, warum der Erfolg in dieser Höhe vorhanden ist. Man muss den Mut haben und für die E-Autos Vorteile schaffen, das ist der Entfall der Kfz-Steuer, es ist aber auch die Benutzung der Busspuren oder bessere Parkplätze und ausreichend Ladestationen im Parkhaus. Von diesem vergleichbaren, paradiesischen Zustand ist Deutschland sehr weit entfernt.
Auch in Stadtbergen ist nicht einmal ansatzweise ein Konzept vorhanden. Ladestationen müssen in ausreichender Zahl an Plätzen erreichbar sein, die von Menschen für einen längeren Aufenthalt geplant sind, zum Beispiel zum Einkaufen im Gewerbegebiet. Die geplante Ladestation am Rathaus scheint zentral zu sein, jedoch ist der Aufenthalt dort selbst innerhalb von wenigen Minuten erledigt.
Erschrocken bin ich über die Kosten für die Ladestation, kalkuliert hatte der Kämmerer mit 30.000 Euro. Für die Ausstattung gibt es jedoch Fördergelder, in diesem Jahr sind dafür ein bundesweiter Zuschuss von 300 Millionen vorhanden. Angekommen ist in Stadtbergen wenig, weil wir sehr langsam in der Planung dieser nachhaltigen Entwicklung sind.
Zum ersten Mal sind wir nicht auf die Verbrennung von fossilen Brennstoffen angewiesen, sondern Strom kann mit Wasserkraft, Wind, Biomasse und Fotovoltaik hergestellt werden. Ich schlage vor, dass wir ein Konzept auf der Grundlage der vorhandenen Ladestationen erstellen. Wir müssen di Frequenz von Menschen messen und die Stationen sollte auch fußläufig erreichbar sein. Parallel dazu wird ein Betrag x auf Dauer in den Haushalt aufgenommen, um nicht eine Ausstattung nach Kassenlage zu machen, sondern um ein quantitatives Ziel zu erreichen.
Vielleicht haben Sie auch andere Ideen, wir wir die E-Mobilität in Stadtbergen weiterhin ausbauen.