Unter dem Hashtag #MachtBuerosZu werden die Erfahrungen von Menschen gesammelt, die in der Pandemie den Umgang mit dem Corona-Virus am Arbeitsplatz erlernen. Es sind nicht die Arbeitnehmer, die scheinbar ungern zu Hause arbeiten, es sind überwiegend die Arbeitgeber, die es in den letzten Jahren versäumt haben, die Arbeitsplätze auf hybrides Arbeiten umzustellen. Es ist nicht die „dünne“ Datenleitung, es sind die unzureichenden und fehlenden Datenschutzvorschriften für das Arbeiten außerhalb des Büros.
Um nicht im schlechten Licht zu stehen, bauen Unternehmer Hürden und Schwierigkeiten auf, die dem Arbeitnehmer das Arbeiten zu Hause verleidet. Da fehlt dem PC die notwendige Software, der Sicherheitsschlüssel oder generell das aktuelle Betriebssystem, es gibt so viele Fallen, um einen Telearbeitsplatz zu verhindern. Die fortschrittlichen Unternehmen können sich vorstellen, dass nach der Pandemie ein Teil oder auch die Mehrheit der Angestellten zu Hause oder an unterschiedlichen Plätzen gearbeitet wird.
Die Zahlen der „Heimarbeiter“ bewegen sich zwischen 14 Prozent im November und 27 Prozent im April. Da ist noch Luft nach oben.
Nachdem sich die Mehrheit der Arbeitnehmerschaft im Unternehmen selbst befindet, kommt den Arbeitgebern eine hohe Verantwortung zu. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, dass Beschäftigte ihre Arbeit im Büro ohne Ansteckungsrisiko erledigen kann. Dazu gehören nicht nur organisatorische Maßnahmen wie Vereinzelung von Mitarbeitern in den Räumen, sondern auch die regelmäßige Information und auch die Kontrolle (!).
Auch gehört Vertrauen seitens des Arbeitgebers in den Arbeitnehmer. Heimarbeiter sind zu Hause konzentrierter wie im Unternehmen selbst. Die Arbeit wird erledigt. Vielleicht glauben viele Unternehmer, dass er nicht anwesend ist, auch nicht arbeitet. Da bedarf es noch viel Zeit und Aufwand, dass sich Unternehmen und Unternehmer der Verantwortung stellten und mit den Angestellten über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Zusammenarbeit sprechen. In den letzten Jahren hat man sicherlich die Erfahrung gemacht, dass Teilzeitkräfte ihre Arbeit schneller erledigen wie Vollzeitkräfte. Es gibt in der Zusammenarbeit viele Themen, die eine neue Vertrauenskultur benötigen. Auch Unternehmer und Arbeitnehmer müssen mit dem Sachverhalt umgehen können, dass man im HomeOffice rund um die Uhr verfügbar ist.
Letztendlich bietet uns die Pandemie die einmalige Chance, unterschiedliche Arten der Zusammenarbeit zu diskutieren und Konsequenzen daraus zu ziehen. Nichtstun wird die Zukunft nicht lösen.