Wir brauchen mehr Frauen wie Swetlana Tichanowskaya !

Veröffentlicht am 05.01.2022 in Allgemein

Ich kenne dieses Land nicht und die Geschichte ist in den letzten Jahrzehnten in meinem Kopf nur am Rande vorgekommen. Es geht um das heutige Belarus, für viele Menschen unter dem Namen „Weißrussland“ bekannt. Dort herrscht seit einer Generation der letzte Diktator Europas: Walter Lukaschenko. In den beiden letzten Jahren rückte Belarus mit gefälschten Wahlen, Verboten von Demonstrationen und Einsperrung von Oppositionspolitikern in die Schlagzeilen der Weltgeschichte. Seit letzten Herbst versucht Walter Lukaschenko mit einer menschenunwürdigen Art Politik zu machen, er holt Flüchtlinge massenhaft ins Land, fährt diese Menschen an die polnische Grenzen und lässt sie dort frieren, um die Europäische Union unter Druck zu setzen.
Über die Vorgänge habe ich in den letzten 18 Monaten immer wieder einen Blogbeitrag geschrieben, geändert hat sich im Umgang mit der Opposition oder politischen Veränderung wenig. Als Motivation habe ich vor wenigen Wochen einen Artikel über die Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja in der Zeit gelesen. Vielleicht gelingt ihr es mit Ausdauer und den Mut, den sie an den Tag legt, die politischen Umstände zu verändern. Sie kann auch andere Menschen motivieren, sich für eine Veränderung in den politischen Rahmenbedingungen einzusetzen, vielleicht im regionalen oder auch im überregionalen Umfeld. Es gibt viele Menschen, die mit persönlichen Engagement eine Menge erreicht haben.

Swetlana Tichanowskaja war die einzige zugelassene Kandidatin bei den letzten Wahlen. Walter Lukaschenko bezeichnete die 39-jährige Mutter von zwei Kindern als „Mädchen“, das ihm nicht gefährlich werden kann. Am Wahlabend hatte Tichanowskaya die Wahlen gewonnen, nur mit einem massiven Wahlbetrug, wie vernichteten Wahlzetteln und anderen Methoden wurde ihr „die Wahl gestohlen“.
Politisch wurde sie an dem Tag, an dem ihr Mann von der Wahl ausgeschlossen wurde. Ohne politische Absichten, ohne Wahlprogramm war sie die Alternative zu Walter Lukaschenko. Sie wurde in einer einfachen Familie geboren, studierte Lehramt und lernte ihren Mann kennen. Zum ersten Mal mit Staatsmacht kam ihre Familie in Konflikt, weil man die Behauptung aufstellte, ihr Mann hat ein Landhaus unrechtmäßig erworben. In Deutschland können solche Entwicklungen selten entstehen, haben wir feste Strukturen und Gesetze, die vor unabhängigen Gerichten ausgefochten werden können. Ihr Mann entwickelte sich zum Sprachrohr der Opposition und geriet damit in die Fänge der korrupten Staatsmacht. Einen Tag vor Einreichung des Wahlvorschlags wurde er verhaftet und konnte für die Wahl nicht mehr antreten.
In den Monaten nach der Wahl engagierte sich Swetana Tichanowskaya in Demonstrationen bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie gezwungen wurde, nach Litauen zu fliehen. Ansonsten wäre sie verhaftet worden und ihr Mann wurde aufgrund seines Engagements zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Swetlana Tichanoswkaya agiert von Litauen aus und wird von Staatsmächten empfangen, in denen sie für wirtschaftliche Sanktionen gegen Belarus wirbt und auf das Schicksal ihres Volkes informiert. Solange jedoch Putin seine Hand über diesen Diktator hält, wird sich wenig ändern. Ich hoffe, dass das Schicksal der Belarussen nicht in Vergessenheit gerät und Bewegung und Veränderung in die politischen Rahmenbedingungen eintreten.
Nehmen Sie Anteil am Schicksal der Belarussen und sprechen Sie Politiker der unterschiedlichen Ebenen an, vielleicht passiert eine Veränderung. Es ist mir klar, dass es auf der Welt noch andere politische Krisen wie z.B. der Ukrainekonflikt gibt. Aber wenn wir nichts machen, dann machen wir uns irgendwann den Vorwurf, nichts getan zu haben

 
 

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